Burnout: Keine Gefühle mehr für Partner

Burnout kann fast jeden treffen, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Wenn ein Mensch im Burnout landet, leidet nicht nur er, sondern auch die engen Bezugspersonen. Also vor allem Partnerinnen oder Partner und die Kinder.

Dass dieser Mensch offensichtlich im Burnout keine Gefühle mehr für den Partner oder die Partnerin hat, belastet sehr. Einige Burnout-Leidende können als Gefühle nur noch Ärger und Wut ausdrücken, wehren jegliche Hilfe ab oder ziehen sich völlig zurück.

Dieser Beitrag richtet sich an alle, die davon direkt oder indirekt betroffen sind: An die selbst von Burnout betroffenen Menschen, Partnerinnen und Partner. Und auch an größere Kinder, deren Papa oder Mama auf einmal keine Gefühle mehr zeigen kann. 

Mit diesem Beitrag wirst du die wirklichen Ursachen für Burnout und die Gefühllosigkeit besser verstehen. Außerdem erfährst du, wie du selbst besser damit umgehen kannst.

Um das alles begreifen zu können, beginnen wir damit, einige wichtige grundsätzliche Dinge über unsere Gefühle, Überzeugungen und Verhalten kennenzulernen.


Inhalte dieses Beitrags

  • Burnout: Keine Gefühle mehr für Partnerin oder Partner
  • Die Bedeutung von Gefühlen und Überzeugungen
  • Wie entwickelt sich eine Burnout-Einstellung (Burnout Mindset)
  • Welche Bedeutung haben Gefühle und Überzeugungen für Burnout? 
  • Gefühle von Männern im Speziellen
  • Gefühle und Gedanken im Burnout der Partner
  • Keine Gefühle mehr im Burnout
  • Partner zeigt keine Gefühle mehr im Burnout
  • Burnout keine Gefühle mehr für Partner: 5 Tipps

Welche Bedeutung haben Gefühle und Überzeugungen?

Unsere Gefühle sind wichtige Hinweisgeber für unser Verhalten und für alles, was uns guttut und was uns nicht guttut. Gefühle spiegeln unsere Erfahrungen und Erlebnisse wider. Aber auch die tiefen Überzeugungen – oder so genannte „Glaubenssätze“, die wir von anderen übernommen haben. 

Viele dieser Überzeugungen, die wir als Erwachsene als „wahr“ einschätzen, stammen aus früheren Zeiten – und ganz besonders aus der Kindheit und der Jugend, als unsere Persönlichkeit geprägt wurde. Vor allem aus Erziehung, Schule und Familie. Aber auch von Freundinnen und Freunden oder von Vorbildern. Damals haben wir gelernt was „richtig“ und was „falsch“ ist bzw. „gut“ oder „schlecht“. Wir lernten wie wir sein und wie wie wir uns verhalten müssen um „ok zu sein“.

Und wir lernten auch, welchen Wert wir in den Augen anderer Menschen haben. Dabei spricht man auch vom „gespiegelten Selbstwert“. Wir übernehmen automatisch die innere Überzeugung, was wir „wert sind“ daraus, welche Reaktionen auf uns wir von anderen Menschen wahrnehmen. Auf Grund dieser Wahrnhehmungen als Kind, interpretieren wir, welchen Wert wir in der Welt haben. Wenn wir beobachten, dass unsere Eltern und andere wichtige Menschen sich meist über uns freuen (Aufmerksamkeit, Blicke, Lächeln, Zuneigung, liebevolle Berührungen), nehmen wir uns als wertvoll wahr. Wir sprechen dabei vom „gespiegelten Selbstwert“.

Wenn wir wahrnehmen, dass sie uns wenig Aufmerksamkeit schenken, sie genervt oder ärgerlich sind, wenn sie Zeit mit uns verbringen, leiten wir daraus einen geringen Selbstwert ab. Oder wir empfinden uns sogar als Belastung und Zumutung für andere Menschen. Diese Bewertungen und Interpretationen werden in uns als Gefühle „gespeichert“ und sie steuern unser Verhalten. Auch in späteren Jahren.

Leider waren also viele dieser Erfahrungen, Erlebnisse, Überzeugungen oder Absichten, aus denen wir unsere inneren Überzeugungen und unsere Handlungen ableiten, nur in bestimmten Situationen hilfreich oder gut. Vieles war gut gemeint, aber passte noch nie für uns selbst. Oder es basierte auf fehlerhaftem Verhalten der anderen Personen.

Denn die Ursache unserer Überzeugungen waren Erfahrungen, Prägungen und Schlussfolgerungen von anderen Menschen. Menschen die anders sind. Und die andere Probleme lösen und Herausforderungen bestehen mussten, als wir heute.

Aber wir haben diese Überzeugungen trotzdem als Wegweiser und roten Faden für alle anderen Situationen unseres Lebens übernommen und jetzt steuern sie uns automatisch. Manchmal können die Auswirkungen sein, wie bei einem falsch programmierten Autopiloten oder Navigationssystem.

Viel von dieser Steuerung läuft über unser „Bauchgefühl“ ab, das uns sagt, was gut oder schlecht für uns sei. Man spricht auch von „automatischen Programmen“. Diese laufen selbständig und meist unbewusst ab und sorgen dafür, dass wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten oder bestimmte Dinge sagen, ohne viel darüber nachdenken zu müssen.

Das ist praktisch und spart uns viel Zeit und Energie. Wie zum Beispiel beim Radfahren oder Autofahren. Auch da müssen wir dann nicht jedes Mal darüber nachdenken, was wir tun müssen, wenn wir es einmal gelernt haben. Vergleichbar ist es dann zum Beispiel auch in Beziehungen mit anderen Menschen, im Arbeitsleben oder beim Umgang mit uns selbst.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir unsere Gefühle wahrnehmen. Und oft ist es auch gut, darauf zu hören. Aber in vielen Situationen sind diese Gefühle und unsere automatischen Programme, die wir übernommen haben, eben für unser jetziges Leben und die momentanen Situationen nicht mehr hilfreich oder gut für uns. Dann geht es darum, bewusst umzuschalten und bewusst anders zu handeln, um das zu erreichen, was wir brauchen. Am einfachsten lernst du das mit Hilfe eines Coachings oder einer Therapie.

Wie entwickelt sich eine Burnout-Einstellung („Burnout Mindset“)

Wie gerade beschrieben stammen viele unserer Gefühle und Überzeugungen aus unserer Vergangenheit und aus ganz anderen Erfahrungen. Vielleicht hatten sie ein ganz anderes Ziel oder eine ganz andere Absicht, ohne dass uns das bewusst ist. Es waren ganz andere Umstände, ganz andere Dinge waren damals wichtig und wir hatten ganz andere Fähigkeiten.

Aber wenn wir nach unseren automatischen Gefühlsprogrammen handeln, dann richten wir unser Verhalten automatisch – und oft auch völlig unbewusst – nach ganz falschen Maßstäben oder Merkmalen aus.

Ein Beispiel: In der Erziehung fordern Eltern von den Kindern häufig, dass sie „brav und lieb“ sein müssen oder dass sie nicht widersprechen sollen. Dass sie fleißig sein und sich anstrengen müssen. Oder dass sie doch nicht weinen sollen, wenn sie Scherzen haben, Angst haben oder Verletzungen erleiden.

Wenn Kinder dann von diesem gewünschten Verhalten abweichen, hat das meist negative Konsequenzen für die Kinder.

Zum Beispiel:

  • Schimpfen
  • kein Nachtisch
  • Liebesentzug
  • mangelnde Anerkennung
  • oder mehr…

Für die Situation der Eltern in diesem Moment mag es sogar verständlich sein. Dahinter steht dann vielleicht das Bedürfnis der Eltern nach Ruhe, nach Harmonie, nach Sicherheit und Kontrolle. Oder sie versuchen selbst unangenehme Gefühle zu vermeiden.

Aber die Kinder oder Jugendlichen speichern diese Überzeugungen als automatische Programme und Gefühle ab, die ihnen im Leben sagen, was man darf und was man nicht darf. Was man tun muss, um akzeptiert und geliebt, oder zumindest nicht abgelehnt zu werden.

Auch wenn diese Personen erwachsen werden, übernehmen sie diese Vorgaben für ihr Leben und handeln automatisch danach. Für viele Situationen im Erwachsenenleben kann das aber eben nicht mehr angemessen, nicht mehr hilfreich oder sogar schädlich sein.

Das führt nämlich sehr häufig dazu, dass diese Menschen nicht Nein sagen können, wenn ihre Grenzen überschritten werden. Oder sie versuchen, durch Fleiß und sehr viel Arbeit eine Anerkennung von anderen zu bekommen. Eine Anerkennung, die sie in ihrer Kindheit nur bekommen haben, wenn sie „gut in der Schule“ waren und gute Noten geschrieben haben. Oder es führt dazu, dass sie auch dann das Gefühl haben, „brav“ sein zu müssen, wenn der Chef oder Kollegen einfach viel zu viel fordern. Oder wenn Partnerin oder Partner unverschämt werden. Auch dann fehlt es an der Fähigkeit, Grenzen zu setzen. Die Angst davor „nicht ok zu sein“ und abgelehnt zu werden und in der Folge einsam oder hilflos zu sein, steht der gesunden Fähigkeit zur Abgrenzung im Wege. Viele reden sich dann ein, dass sie es nicht anders verdient haben, oder dass es sogar gut ist, so wie es ist.

Außerdem kann es dazu führen, dass diese Erwachsenen annehmen, ihre Gefühle – wie zum Beispiel Angst oder Traurigkeit – nicht äußern zu dürfen. Sie behalten sie dann entweder in sich drin oder äußern sie nur in Form von anderen Emotionen wie zum Beispiel Ärger, Wut oder Gewalt ausdrücken können.

stress senkt die Leistungsfähigkeit

Welche Bedeutung haben Gefühle und Überzeugungen für Burnout?

Das alles kann zu einem Verhalten führen, bei dem wir unsere eigentlichen Bedürfnisse nicht erfüllen und unsere Wünsche, Sorgen oder Ängste für uns behalten. Das macht unzufrieden, traurig, hilflos oder stumm

Stattdessen lenken wir uns mit viel Arbeit davon ab oder versuchen durch hohe Leistung, eine Anerkennung durch andere zu bekommen, nach der wir uns sehnen. Und uns durch berufliche Erfolgserlebnisse positive Gefühle zu verschaffen.

Das ist so lange in Ordnung, wie uns das einigermaßen bewusst ist und wir trotzdem noch Zeit und Energie dafür haben, unsere anderen Bedürfnisse ausreichen zu befriedigen. Also beispielsweise Sozialkontakte zu pflegen, Erholung und Freude zu genießen oder auch für unseren Körper und unsere Gesundheit zu sorgen. Außerdem brauchen wir das Gefühl, dass wir etwas Sinnvolles tun bzw. immer wieder etwas erreichen, das uns sinnvoll erscheint.

Zum Burnout kommt es schließlich, wenn das alles nicht mehr funktioniert und ins starke Ungleichewicht gerät: Wenn wir viele unserer grundsätzlichen Bedürfnisse nicht mehr erfüllen können. Und wenn wir stattdessen sehr viel unserer Lebenszeit und Energie mit Arbeit bzw. Leistung verbrauchen. Und das meist ohne ein bestimmtes Ziel zu erreichen, das uns wirklich etwas bedeutet.

Es ist dann nur noch ein „immer mehr vom Selben“ ohne einen echten Sinn und ohne das Gefühl einer Befriedigung. Wir verlieren viel Energie, aber haben keinen Ausgleich, keine echte Freude und keine Erholung, um positive Energie wieder aufzutanken. Unser „Energietank“ wird immer leerer. 

Schritt für Schritt bewegt man sich dann von einer der 12 Stufen des Burnout zur nächsten Stufe.


Mehr dazu erfahren: Blog-Beitrag 12 Stufen des Burnout

Gefühle von Männern im Speziellen

Die Gefühle und Emotionen von Männern sind häufig durch ihre Erziehung und durch Rollenvorbilder – wie zum Beispiel Filmhelden oder andere „harte Männer“ – so geprägt, dass ein Mann zu sein gleichbedeutend ist mit „stark zu sein“. Und dass „stark sein“ bedeuten würde, keine Gefühle zu zeigen – vor allem keine Gefühle, die als „schwach“ interpretiert werden.

Also insbesondere nicht zu weinen, keine Trauer ausleben zu dürfen, keine Angst haben zu dürfen, nicht unsicher sein zu dürfen oder sich nach Liebe und Zärtlichkeit zu sehnen

Das ist allerdings völlig unpassend, denn auch Jungen und Männer haben diese Gefühle und müssen auch die Bedürfnisse und Emotionen angemessen ausdrücken. Sonst werden sie auf Dauer krank – psychisch und körperlich. Das sehen wir ja bei vielen Männern. Nicht zuletzt ist dies eine häufige Ursache für Arbeitssucht oder Alkoholsucht.

Stattdessen werden aber leider diese Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse unterdrückt und verdrängt. Häufig werden diese dann in eine offene oder verdeckte Aggression, Wut oder sogar Gewalt umgewandelt – denn diese Emotionen werden von vielen Männern immer noch als „männlich“ und damit als „akzeptabel“ angesehen.

Aber damit wird das eigentliche Problem nicht gelöst. Denn das Bedürfnis, das die Ursache dieses Gefühls ist, wird nicht befriedigt. Im Gegenteil: Oft wird die Situation verschlimmert, weil Unterstützung, Zuneigung oder Trost durch andere Menschen verhindert werden.

Außerdem haben viele Männer die Vorstellung „einprogrammiert“, dass es Schwäche bedeute, wenn man Hilfe braucht oder Hilfe annimmt. Aber auch das ist eine Fehlannahme. Sogar die erfolgreichsten Männer haben immer Menschen an Ihrer Seite, die sie beraten, unterstützen und ihnen helfen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen oder ihre Ziele zu erreichen. Das bedeutet Stärke.

Gefühle und Gedanken im Burnout der Partner

In den ersten Stufen des Burnout stellen wir zunehmend Leistung und Arbeit über alles andere. Da müssen alle anderen Dinge zurückstecken. Auch solche, die uns eigentlich wichtig wären und die wir in Wirklichkeit für ein gutes, zufriedenes und gesundes Leben brauchen. Zum Beispiel nehmen sich Betroffene kaum noch Zeit für Erholung, für Familie oder Freunde und für körperliche Stärkung (wenn Sport, dann meist Leistungssport).

Das Gefühl, das uns sagt, dass uns da etwas fehlt, wird unterdrückt. Auch dabei kann die Arbeit als Ablenkung genutzt werden, um diese Gefühle nicht wahrnehmen zu müssen und das schlechte Gewissen zu verdrängen. Bedürfnisse werden zunehmend ignoriert und der Leistung geopfert – oder alles wird auf „irgendwann später“ verschoben.

Auch erste Gefühle von Überforderung, Überlastung oder Erschöpfung werden heruntergeschluckt. In einigen Fällen auch wörtlich, nämlich in Form von zu viel Essen, Alkohol, Medikamenten oder leistungssteigernden Drogen.

Häufig entstehet eine andauernde Unzufriedenheit und das Gefühl, das etwas fehlt. Statt zu erkennen, dass tatsächlich etwas fehlt – nämlich die Befriedigung der anderen wichtigen Bedürfnisse – wird einfach mehr vom selben probiert: also mehr Arbeit, Leistung, Geld, Karrierestreben und ähnliches. Obwohl es vielleicht eigentlich um Sicherheit, Freiheit, Anerkennung oder den Wunsch nach Zugehörigkeit geht.

Gefühle von Schwäche, Unsicherheit, Überforderung oder jegliche persönliche Unzulänglichkeit werden von den Betroffenen als so bedrohend empfunden, dass sie sich mit allen Mitteln dagegen wehren und sie zurückdrängen.

Das sorgt allerdings dafür, dass diese eigentlich guten und hilfreichen Gefühle – denn sie geben Zeichen, dass etwas nicht stimmt – irgendwann völlig zum Schweigen gebracht werden. Damit fällt auch noch diese wichtige Stimme der Warnung weg, die eine Chance bieten würde, umzuschalten.

Was letzlich in vielen Fällen noch bleibt sind Wut, Ärger und Aggressionen. Eigentlich könnten diese durchaus „gesund“ sein, um die Energie zu geben, um sich gegen diese ungesunden Zustände der Überlastung zu wehren. Also zur gesunden Selbstbehauptung. Aber meist werden diese Emotionen nicht dorthin gelenkt, wo es sinnvoll wäre – nämlich gegen die Ursachen des Problems. Statt dessen landen sie oft gerade dort, wo sie nicht hingehören – bei den wichtigsten Menschen im Leben, die überhaupt nichts dafür können: Bei Partnerinnen, Partnern oder den Kindern.

Bei vielen Betroffenen kommt es zu einer ständigen Reizung oder immer wieder zu offenen Ausbrüchen der Aggression – verbal oder auch körperlich. Eigentlich richtet sich das dann gar nicht gegen diese Personen, sondern hat mit den Programmen des betroffenen Menschen und mit der Überforderung zu tun. Andere reagieren mit einer andauernden Traurigkeit und Hilflosigkeit.

Keine Gefühle mehr im Burnout

Wenn ein Burnout-Betroffener seine eigenen Gefühle nun also lange Zeit immer unterdrückt und sie zum Schweigen gebracht hat, werden diese Gefühle stumm. Die Gefühle können dann von den Betroffenen auch gar nicht mehr wahrgenommen werden. Daher ist es auch verständlich, dass ein Betroffener irgendwann keine Gefühle mehr im Burnout hat.

Es entsteht eine innere Leere und Gefühllosigkeit. Man wird mehr zur Maschine als Mensch und funktioniert nur noch. Es entsteht ein Wunsch allein zu sein und sich zurückzuziehen. Auch von Partnerinnen oder Partnern oder den Kindern. 

Denn diese Menschen haben ja offensichtlich auch Erwartungen und Gefühle – und diese überfordern die Betroffenen in dieser Situation zusätzlich. Viele Betroffene haben nie gelernt, ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern oder ihre eigenen Grenzen auf eine angemessene Weise zu setzen und darüber zu sprechen.

„Nein“ zu sagen, fällt ihnen schwer und daher vermeiden sie alle Situationen möglichst ganz, in denen irgendetwas (außerhalb der Arbeit) von ihnen erwartet werden könnte.

Das Gefühl der inneren Leere macht Angst und führt oft zu weiterer Verzweiflung. Aber keine Sorge: Es gibt wieder einen Weg aus dieser inneren Leere heraus!

Im Burnout keine Gefühle mehr für Partner

Im Burnout keine Gefühle mehr für Partner

Für Partnerinnen oder Partner von Menschen im Burnout ist es oft kaum zu verstehen und noch schwerer zu ertragen, dass dieser Mensch jetzt keine Gefühle mehr im Burnout zeigen kann. Das tut weh, es verletzt und verunsichert. Es kann auch Angst machen und man fühlt sich hilflos und ratlos. Ein Gefühl von Liebe kann in dieser Situation meist einfach nicht empfunden werden, da dieser Mensch im Moment keine Gefühle mehr empfinden kann.

Man könnte auch sagen, dass er in dieser Situation körperlich nicht in der Lage ist, Gefühle zu empfinden. Die entsprechenden Botenstoffe und Signale werden im Körper und im Gehirn nun einfach nicht mehr aktiviert. Es lässt sich auch so verstehen, dass der betroffene Mensch seinem Körper „abtrainiert“ hat, Gefühle zu empfinden. 

Aber die positive Nachricht: Auch das Fühlen kann man als Betroffener Mensch im Burnout wieder lernen. Aber nur dann, wenn man bereit ist, wirklich etwas zu verändern!

Und wenn man dafür Hilfe in Anspruch nimmt und bereit ist, Zeit und Aufmerksamkeit dafür zu investieren. Dann kann diese Fähigkeit mit der Zeit wieder hergestellt werden.

Burnout keine Gefühle mehr für Partner oder Kinder: 5 Tipps

Ich habe nun 5 Tipps für dich, wenn du selbst betroffen bist und im Burnout keine Gefühle mehr für Partnerin oder Partner oder deine Kinder empfinden kannst – oder wenn dein Partner oder deine Partnerin im Burnout keine Gefühle mehr hat.

Tipp 1: Achte zuerst auf dich in der Burnout Situation

Wenn du dich ausgebrannt fühlst, ist es wichtig, dass du dich erstmal um dich selbst kümmerst. Achte zuerst auf dich selbst, damit du die Kraft tanken kannst, die du brauchst. Du musst sicherstellen, dass du ausreichend Schlaf bekommst, dich ausgewogen ernährst, dich regelmäßig körperlich bewegst und dir Zeit mit Freunden und Familie bewusst einplanst.

Sprich darüber, warum du das alles brauchst und wofür du das tust. Dann können die anderen Menschen besser damit umgehen. Und wenn du dich anderen Menschen öffnest, entsteht eine gute Chance auf eine positive Verbindung, die dich ebenfalls stärken kann.

Dieser Tipp gilt auch für dich als Partnerin oder Partner eines betroffenen Menschen: Achte gut auf dich und sorge dafür, dass du trotz der schwierigen Situation etwas Gutes für dich tust.

Du wirst deinem Partner oder deiner Partnerin im Moment ohnehin nicht viel helfen können – außer dabei zu unterstützen, sich Hilfe zu holen. Diese Hilfe anzunehmen, fällt vielen Betroffenen allerdings schwer – insbesondere vielen Männern. Aber sich Hilfe zu holen ist Stärke, keine Schwäche.

Tipp: Wenn du einen Menschen suchst, der deine Situation versteht, zuhört und dich unterstützt, dann melde dich gerne bei mir für ein Erstberatungsgespräch, um offen über deine Situation zu sprechen und dich zu deinen Möglichkeiten zu beraten.

Das Gespräch findet online oder telefonisch statt – so wie es dir lieber ist.

Tipp 2: Nimm dir Zeit um allein mit dir zu sein

Es ist auch wichtig, Zeit zum Aufladen und Zeit zum Nachdenken zu finden. Das bedeutet, Pausen von der Arbeit einzulegen, Zeit allein zu verbringen und Dinge zu tun, die dir helfen, dich zu entspannen. Ohne Ablenkung, auch nicht durch dein Smartphone!

Du hast wahrscheinlich viel Zeit mit Arbeit, mit Pflichten und Leistung verbracht. Was dir fehlt ist Zeit, auch mal in dich zu gehen und zu entdecken, was du denn wirklich brauchst und was dir tatsächlich fehlt. Das erfordert oftmals auch etwas Mut, sich das selbst einzugestehen.

Vielleicht hilft dir dafür auch Zeit in der Natur zu verbringen, oder einfach mal einen Spaziergang im Park zu machen. Diese „ICH-Zeit“ ist wichtig.

Auch für dich als Partnerin oder Partner ist diese Zeit wichtig. Denn du bist nicht nur Partnerin oder Partner eines Burnout Betroffenen, sondern einfach auch ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen. Du brauchst auch Zeit für dich, um über das nachzudenken, was du brauchst und wie du es bekommen kannst.

Wenn du mehr über die Probleme mit Sex bei Stress und Burnout erfahren möchtest, dann lese auch meinen Artikel über Burnout und Sexualität – Wenn nichts mehr geht…!

Tipp 3: Entdecke und setze deine Grenzen

Wenn du ein Gefühl von Überlastung und Ausgebrannt sein hast, ist das ein Zeichen dafür, dass du deine eigenen Grenzen nicht kennst, sie nicht ausreichend berücksichtigt oder nicht verteidigt hast.

Auch für Partnerinnen und Partner gilt, dass es wichtig ist, Grenzen zu setzen. Denn sonst wird es dir möglicherweise bald auch schlecht gehen, wenn du auf Dauer mehr Kraft brauchst, als du wieder auftanken kannst. Lass dich auch nicht mit hinunter in das Loch ziehen. Damit ist niemandem geholfen.

Jetzt ist es an der Zeit, genau das zu tun:

1.    Erkenne deine eigenen Grenzen (körperliche und psychische) bzw. mache sie dir bewusst

2.    Setze dir und anderen bewusst diese Grenzen

3.    Sorge auf angemessene Weise dafür, dass sie eingehalten werden

Wenn dir das schwer fällt, lass dich dabei unterstützen, denn mit dem Blick von außen und etwas Training geht das wesentlich einfacher.

Tipp 4: Lerne Nein zu sagen

Den meisten Burnout-Betroffenen fällt genau das schwer, was erforderlich ist, um anderen Grenzen zu setzen: Nämlich Nein zu sagen.

Ein einfaches „NEIN“ kann das Zauberwort zur Befreiung von vielen Pflichten und Überlastungen sein. Lerne daher Nein zu sagen und trainiere es regelmäßig. Sag Nein zu den Dingen, die dir nicht gut tun und die dir nicht wirklich etwas bringen.

Das zu lernen ist in der Tat nicht so einfach, aber auch hier gilt: Wenn du dich bewusst dafür entscheidest und es einfach mal ausprobierst, wirst du schnell Fortschritte machen. Mit einem gezielten Coaching schaffst du es leichter und schneller!

Tipp 5: Sprich darüber und sorge für Unterstützung

Ein bedeutender Teil des Burnouts hängt damit zusammen, die eigenen Gefühle wie Ängste, Sorgen, Traurigkeit, Unsicherheit, Unzulänglichkeit oder Ärger in sich zu behalten, statt sie auszudrücken. In uns „gären“ sie dann so vor sich hin und werden zunehmend zur Belastung.

Wenn du lernst und den Mut aufbringst, darüber zu sprechen, verändert das sehr viel! Ängste, Sorgen und Trauer werden kleiner, wenn man sie teilt. Freude und Liebe werden größer, wenn man sie teilt. Du gewinnst außerdem die Chance, dich verstanden zu fühlen und nicht allein damit zu sein, was dich belastet.

Jeder Mensch ist übrigens immer mal wieder unsicher oder fühlt sich unzulänglich. Wenn wir darüber sprechen, geht es uns allen besser, denn wir merken, dass dies nicht nur bei uns selbst so ist. Wir können damit beginnen, die viele Energie und Zeit, die wir aufbringen, um unsere Fassade nach außen aufrecht zu halten, stattdessen in Tätigkeiten zu investieren, die uns Spaß, Freude und Erholung bringen, oder die uns einfach wirklich und nachhaltig in unserer Persönlichkeit stärken.

Lass dich unterstützen

Wenn du als Partnerin oder Partner betroffen bist gilt: Mit guter Unterstützung wird alles leichter und geht schneller in die positive Richtung. Egal ob du dich dabei von Freunden, Bekannten oder Profis wie mir unterstützen lassen möchtest.

Wenn du Fragen dazu hast oder dich unterstützen lassen möchtest, kontaktiere mich!

Ich kenne mich nicht nur als Experte und Coach mit dem Thema aus, sondern habe es sowohl als Betroffener, als auch als Partner selbst erlebt und überstanden.

Buche einfach dein Beratungsgespräch zum klären deiner Fragen, für Tipps und zum Kennenlernen mit mir.

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Ralf Maier ist dein Business Coach und Anti-Burnout Coach

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